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Wissenswertes


Freigänger-Katzen leben nur draußen ... oder?

Vor allem in ländlichen Gegenden werden Katzen kaum oder gar nicht ins Haus gelassen. Es wird manchmal behauptet, Katzen seien sowieso lieber draußen. Aber stimmt das überhaupt? Sind Katzen auch dieser Meinung?

Früher und heute
In früheren Zeiten hatte jedes Haus oder Anwesen zumindest einen kleinen Schuppen oder einen Vorratskeller. Ob es nur ein Holzschuppen war oder auf einem Hof die Scheune, es gab leicht zu erreichenden Unterschlupf für Katzen, es gab Heu, Stroh, Mäuse und ein Dach über dem Kopf. Heuballen sind heutzutage meist in Plastik verpackt, auf Bauernhöfen gibt es betonierte Stall- und Hallenböden und Keller sind für Katzen nur noch selten frei zugänglich, geschweige denn katzengerecht mit Mäusen und anderen interessanten Dingen ausgestattet. Muss eine Katze heute draußen leben, hat sie es schwer, bei schlechtem oder kaltem Wetter Schutz zu finden.

Ist es denn nicht artgerecht, Katzen immer draußen zu lassen?
Nein, ist es nicht. Katzen sind domestizierte Tiere und haben sich im Laufe der Geschichte genauso verändert, wie Menschen. Unsere Vorfahren lebten unter Bedingungen, die wir heute mindestens als unzumutbar empfinden würden. Den meisten Katzen geht es nicht viel anders. Katzen lieben es ganz und gar nicht, zwangsweise nach draußen komplimentiert zu werden,„weil Katzen nun mal draußen sein müssen“. Mal ehrlich, wem von uns würde es gefallen, bei jedem Wetter vor die Tür gesetzt zu werden, um dort Stunden auszuharren, bis uns wieder jemand reinlässt? Katzen sind Haustiere und sollten ins Haus dürfen, liebevollen Familienanschluss inbegriffen.

Vielleicht gut gemeint, aber nicht gut getan:
Verkehrt ist es, Katzen zu einer bestimmten Tageszeit einfach aus dem Haus zu scheuchen, beispielsweise wenn man arbeiten geht, und erst Stunden später wieder hereinzulassen. Katzen schlafen fast rund um die Uhr und das tun sie am liebsten in vertrauter, trockener und warmer Umgebung. Auch falsch ist die Annahme, Katzen die nach draußen könnten, bräuchten drinnen keine Katzentoilette. Stellen Sie bitte eine auf, möglichst an einer leicht erreichbaren Stelle. Es ist nicht schön, wenn Ihre Katze gezwungen ist, ihr „Geschäft“ so lange einzuhalten, bis Sie sie rauslassen. Dass diese Methode auch mal daneben gehen kann, ist logisch. Und sollte es Ihrer Katze mal nicht gut gehen, ist eine leicht erreichbare Toilette wirklich notwendig. Kranke Katzen sollte man übrigens sowieso nicht nach draußen nötigen.

Wilde Katzen:
Eine Ausnahme stellen „verwilderte“, also scheue Katzen dar. Diese Katzen sind nicht an Menschen oder ans Haus gewöhnt. Es besteht die Möglichkeit, diese Katzen mit viel Geduld, gutem Futter und kleinen Schritten zu „zähmen“. Funktioniert dies nicht, müssen wenigstens ein warmer Schlaf- und Rückzugsplatz, gutes und ausreichendes Futter und regelmäßige Wurm- und Flohbehandlung gewährleistet sein. Man sollte versuchen, diese Katzen so weit an menschliche Nähe zu gewöhnen, dass im Notfall eine medizinische Behandlung möglich ist.

Tür öffnende Sklaven:
Riesenspaß haben Sie bestimmt, wenn Sie sich nicht nur zum Dosen-, sondern auch zum Türöffner Ihrer Katze machen, denn Katzen mögen nichts weniger als geschlossene Türen. Nicht immer hat das Türöffnen mit dem Wunsch der Katze zu tun, nach draußen oder drinnen zu wollen – die Tür soll nach Meinung der Katze einfach offen bleiben. Das nur als Information am Rande, falls sie schon Erschöpfungszustände vom dauernden Katze rein- und rauslassen haben und deshalb beschlossen haben: die Katze bleibt draußen. Wenn Ihnen langweilig ist, können Sie ruhig weiter alle paar Minuten irgendwelche Türen für Ihre Katze aufmachen. Wenn Ihnen das zuviel ist, dann ...

... schaffen Sie ideale Zustände für alle:
Sehr vorteilhaft für Mensch und Katze ist der Einbau einer Katzenklappe, zum Beispiel in eine Kellertür oder in ein Kellerfenster, durch die Ihre Katze jederzeit das Haus betreten oder verlassen kann. Dass durch diese Klappe ungebetene Gäste ins Haus kommen, zum Beispiel andere Katzen, kommt zwar ab und zu vor, ist aber die Ausnahme und nicht die Regel. Ihre Katze sollte zu möglichst vielen Räumen im Haus Zugang haben (ob das Schlafzimmer Tabuzone ist oder nicht, entscheiden Sie). Schaffen Sie im Haus Kuschel-, Aussichts- und Rückzugsplätze, und wenn Sie zu Hause sind, beziehen Sie Ihre Katze mit ins Familienleben ein. Wesen und Charakter Ihrer Katze können Sie nur entdecken, wenn Sie Ihr Leben mit ihr teilen und sie einladen, das gleiche mit Ihnen zu tun. Katzen, mit denen liebevoll umgegangen wird, geben diese Liebe gerne zurück!

Schaffen Sie Ihrer Katze Platz in Ihrem Haus und damit auch in Ihrem Herzen!
Sie werden sich wundern, wie sehr sich Ihre Katze darüber freut und Sie werden erstaunt sein, wie viel mehr Spaß alle Beteiligten haben, wenn Sie miteinander und nicht nebeneinander her leben.


TINO-Team/CM
22.2.2008





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