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Korrespondenzen


Korrespondenz mit dem Bundeskriminalamt und den Landeskriminalämter der Bundesrepublik Deutschland


Mein Brief vom 06. März 2003 an das Bundesministerium des Innern, das Bundeskriminalamt, und die Landeskriminalämter der Bundesrepublik Deutschland (alle gleichlautend).


An das
Bundesministerium des Innern
Alt-Moabit 101

D-10559 Berlin



Untermünkheim, den 06. März 2003


Verschwundene Haustiere (Katze/Hund)


Sehr geehrter Herr Bundesinnenminister Schily,
sehr geehrte Damen und Herren vom Bundesinnenministerium,

darf ich Sie über folgendes informieren: Am 16. März 1999 ist mein Kater Toppy (geb.23.05.98) verschwunden. Trotz intensiver Suche bleibt das sehr anhängliche, häusliche Tier, das eine aussergewöhnlich enge Beziehung zu mir hatte und das niemals freiwillig von zu Hause weggegangen wäre, bis heute spurlos verschwunden.

Mit ihm verschwanden in demselben Jahr noch sehr viele andere Katzen im Kreis Schwäbisch Hall; im Nachbarkreis Hohenlohe wurden 30 Katzen und 2 Hunde gesucht.

Seit dieser Zeit beschäftige ich mich mit der Thematik "Spurlos verschwundene Haustiere" (siehe Homepage: www.verschwundene-haustiere.de).

Für mich bleibt es ein Rätsel, dass schon seit Jahren bundesweit immer häufiger eben auch sehr häusliche, gepflegte, gekennzeichnete Tiere, denen es daheim gut ging, plötzlich ohne ersichtlichen Grund unauffindbar verschwinden. Laut TASSO, Haustierzentralregister e.V. verschwinden jährlich über 300.000 Katzen und Hunde spurlos. Da die meisten Tierhalter aus Unwissenheit ihre Tiere nicht als vermisst melden dürfte die Dunkelziffer hundertfach sein. Diese vielen Tiere, die teils zur gleichen Zeit im gleichen Gebiet verschwanden/verschwinden, können nicht alle erschossen oder überfahren worden/werden sein.

Da eine Katze ein Gewohnheits-Tier ist, - sie bewegen sich im allgemeinen, bis auf wenige Ausnahmen, in einem Revier von ca. 500 m von ihrer Heimat -, werden die meisten Tiere, die im Strassenverkehr umkommen, auch gefunden.

Da ich mich durch das spurlose Verschwinden meines Katers um Info-Material bemühte, bekam ich einen Einblick, der mich erschütterte: Es werden bundesweit schon jahrelang `zig Tausende von Tieren gesucht! Ich frage mich, wo sind all diese Tiere geblieben?
Durch meine eigenen Recherchen habe ich erfahren, dass es Haustierdiebstähle schon seit über 20 Jahren gibt. Dies ist aus div. Zeitungsanzeigen und lt. Recherchen bestehender Initiativen gegen Haustierdiebstähle (Belege dort vorhanden) zu entnehmen.


Zur Ihrer Information: ).


Statistik über verschwundene Haustiere (Katze/Hund)

Laut Tasso verschwinden jährlich 300 000 Katzen/Hunde spurlos.


Tierdiebstahl durch Altkleider/Schuhsammlungen??

Stark in Verdacht geraten sind seit dem Jahr 2002 unter anderem auch unseriöse Altkleider/Schuh-Sammlungen, die als solche durch nicht vollständige oder falsche Anschrift und/oder Telefonnummern auf ihren Begleitzetteln zu erkennen sind (s. Anl.).

Überwiegend kommen angeblich dabei neben Personenwagen, hauptsächlich Lieferfahrzeuge (Kabinen/Kastenwagen) von verschiedenen Fahrzeugherstellern zum Einsatz, deren Fenster teils durch Zukleben oder mit zugezogenen Gardinen blickdicht gemacht werden.

Zum Anlocken der Tiere wird wahrscheinlich neben den vielen verschiedenen angewandten Fang - und Lockmethoden auch mit chemischen Sexuallockmitteln gearbeitet, die selbst bei kastrierten Tieren - Katzen/Kater - wirken.


Statistik-Zahlen über abgeschossene Haustiere (Katze/Hund)

Angeblich werden jährlich 250 000 bis 400 000 Katzen und 30 000 bis 65 000 Hunde von Jägern erschossen.

Können Sie mir erklären, woher die Zuordnung dieser Zahlen zum Erschiessen durch Jäger kommt?

Wird etwas gegen den Haustiermord durch Erschiessen der Tiere und "Katzen-Würgen" s. Anl. durch Jäger unternommen?


Aufklärung / Tierdiebstahl und Tierversuche

Am 4.03.1999 erschien im ARD Programm / Panorama ein Fernsehbeitrag - "Katzendiebstahl in Deutschland" - von Herrn Manfred Karremann, (Journalist), Gründer von animal Network. In diesem Beitrag sagte er in Anwesenheit von Herrn Wolfgang Apel, Tierschutz-Präsident vom Deutschen Tierschutzbund: ".....und auch sich gegen Tierversuche engagieren. Nach meinen Recherchen geht sehr viel mehr über dunkle Kanäle für Tierversuche, auch wenn das die Tierversuchsleiter ärgern mag. Es ist trotzdem so, dass nach wie vor gestohlene Katzen mit Papieren reingewaschen werden, und in die Tierversuchsindustrie gehen...."

Nicht ohne Grund werden doch wohl vom DTSB - nach eigenen Aussagen (Formulare zu vermissten Haustieren) - s. Anlage - die Kennzeichnungsnummern der vermissten Tiere über die Landesregierungen an die Tierversuchsanstalten weitergegeben.

Also besteht auch beim DTSB der Verdacht, dass verschwundene Haustiere im Labor landen.
Bekannt ist, dass sich der Gesetzgeber ein Hintertürchen offen gelassen hat. So können gestohlene Haustiere - Katze / Hund - doch in Tierversuchsanstalten gelangen, da Ausnahmen gemacht werden können, wenn nicht genug eigens für die Versuche gezüchtete Tiere zur Verfügung stehen oder der Zweck des Tierversuchs Tiere anderer Herkunft erforderlich macht. (Bernhard Rambeck "Tierversuche müssen abgeschafft werden", 1997)

Kann es sein, dass diese Ausnahmeregelung dazu führt, "Tiermaterial" stehlen zu lassen, und ist diese Ausnahme somit zu Regel geworden?

Akustischer Mitschnitt aus der Sendung im Bayrischen Fernsehen "Zeit-Spiegel" am 17. April 2002 "Endstation Versuchslabor?" Dr. Werner Autenried, Vorsitzender der Vereinigung "Ärzte gegen Tierversuche": "Hier kann ich mir vorstellen, dass gestohlene Tiere mit gefälschten Papieren in Experimentierlaboren landen".

Da nach § 11a Abs.1. Nr.1 und Nr.2 Tierschutzgesetz gilt (verkürzt): "Wer nicht gekennzeichnete Hunde und Katzen zu Versuchszwecken erwirbt, hat den Nachweis zu erbringen, dass es sich um für solche Zwecke gezüchtete Tiere handelt und muss deren Kennzeichnung umgehend vornehmen", ist eine solche "Nachkennzeichnung" durchaus denkbar, auch wenn sie bei gestohlenen Tieren illegal ist.

Das wäre ein Motiv für Händler und Labore, denn die Händler hätten Abnehmer und die Labors billigere als teuer gezüchtete Versuchstiere.

Der Dokumentarfilmer Manfred Karremann - animal-Network e.V., sowie einschlägige pelzverarbeitende Firmen schließen den illegalen Handel mit Katzen/Hundefell aus. Seiner Meinung nach ist der deutsche Fellmarkt dafür zu klein, und die Importware aus asiatischen Ländern ist zu Dumpingpreisen pro Fell für ca. 2.00 Dollar zu kaufen. Hier würde sich seiner Meinung nach ein organisiertes, kriminelles Handeln nicht lohnen.

Aber könnte man "verschwundene Haustiere" einerseits und "Tierversuche" andererseits nicht in einem Zusammenhang sehen? Es ist nicht bekannt, ob nicht doch verschwundene Tiere in den nicht meldepflichtigen Vorversuchen in der Grundlagenforschung u. a. verbraucht werden.


Tierdiebstahl und polizeiliche Anzeige

Dass Tierdiebstahl stattfindet, ist mir bekannt; es geht mir um den Nachweis, dass es sich um organisierte und bundesweite Tier-Diebstähle handelt.

Für organisierte Haustier-Diebstähle fehlen zwar konkrete Beweise, jedoch bleibt der Verdacht so lange bestehen, bis andere beweisbare Gründe für das spurlose Verschwinden unserer Haustiere erbracht werden. Diesen Gründen muss man endlich nachgehen; es kann nicht sein, dass man Tierverluste einfach als gegeben hinnimmt. Da es um Tiere, die alle auch als Eigentum einen erheblichen Sachwert (jahrelange Fütterung und ärztliche Betreuung ...) haben, aber auch um die Gesundheit der Tierhalter geht, kann man diese Angelegenheit nicht mehr nur so abtun wie es all die vergangenen Jahre der Fall war, als es hiess "Katze im Strassenverkehr umgekommen - Kater geht auf Brautschau - Jäger hat Katze erschossen - Fuchs hat Katze geholt - ... ".


Gewiss muss nicht gleich bei jedem verschwundenen Tier eine kriminelle Handlung vermutet werden. Da wir aber zeitlebens die volle Verantwortung - in jeder Hinsicht - für unsere Haustiere, für unsere Katzen und Hunde tragen, darf man das Thema plötzlich gebietsweise spurlos verschwindender Katzen/Hunde nicht mehr auf sich beruhen lassen, wie es bisher gehandhabt wurde, denn Verluste/Diebstähle können überall und zu jeder Zeit stattfinden.

Da ich weiterhin sehr grosses Interesse an der Angelegenheit plötzlich spurlos verschwundener Haustiere (Katzen/Hunde) habe, - nach wie vor verschwinden Katzen/Hunde ohne Grund spurlos-, und auch weiterhin der dringlichste Verdacht besteht, dass ein bundesweiter organisierter Haustier-Diebstahl nicht mehr von der Hand zu weisen ist, darf ich mich mit einigen Fragen und Bitten im folgendem an Sie wenden:

Fragen mit der Bitte um Beantwortung :



Immer wird man z.B. von Politikern darauf hingewiesen, dass nur mit der polizeilichen Anzeige bei den Behörden ein Einsehen und ein Handlungsbedarf entsteht und Nachforschungen beginnen, ob und wozu eventuell diese Tiere gestohlen werden.

Leider fehlen der Polizei solche Anzeigen (die meisten Tierhalter, die ihre Tiere bei Tasso, DTSB, Global Animal, u.s.w. als vermisst melden, unterlassen eine polizeiliche Straf-Anzeige). Folglich sieht die Polizei keinen Handlungsbedarf, und somit fehlen amtliche Belege zum Verschwinden der Tiere bzw. für den eventuellen organisierten Haustierdiebstahl.

Denn nur durch diese gehäuften Anzeigen bekommt die Polizei einen Handlungsbedarf und kann Nachforschungen betreiben.

Da mir bekannt ist, dass eine Tierschutzorganisation selbst keine Anzeigen machen kann - nur die Tierhalter selbst können dies - könnten an Hand von den Verlustmeldungen, die bei den Tierschutzorganisation (Tasso, DTSB, Global Animal, u.s.w.) eingehen, diese nicht eine zusammenfassende Meldung am jeweiligen Monatsende bei der Polizei machen?

Könnten diese Meldungen vielleicht auch den gewünschten/gesuchten Handlungsbedarf bei den Behörden wecken?



Sehr dringliche Bitten an den Bundesinnenminister


Da bislang noch keine handfesten Beweise vorliegen, dass ein Zusammenhang zwischen den Altkleider/Schuhsammlungen und dem Verschwinden der Haustiere (Katzen/Hunde) besteht, könnten Sie eventuell das Bundeskriminalamt (BKA) und die Landeskriminalämter (LKÄ) von Deutschland anschreiben mit der Bitte, ob diese nicht eine Dienstanweisung an Ihre Polizeidienststellen herausgeben mit den Hinweisen:

Dass den Altkleider/Schuhsammlungen und/auch sonstigen Sammlungen und noch anderen Möglichkeiten des evtl. Tierdiebstahls auf den Dienstfahrten mehr Beachtung geschenkt wird, gegebenenfalls die Halter/Mieter der Fahrzeuge, und deren Anschriften überprüft werden. Dringlichster Hinweis an die Beamten - da es anscheinend leider immer noch Dienststellen mit Beamten gibt, die von der Entgegennamepflicht von den Tier-Verlust/Diebstahl-Anzeigen nicht Kenntnis besitzen und somit die Annahme verweigern, - dass also die eingehenden Tier-Verlust/Diebstahl-Anzeigen entgegengenommen werden müssen und in allen Richtungen ermittelt werden muss.

Zudem bitte ich Sie, sich mit der oberen Dienststelle, der die Strassenmeistereien angeschlossen sind, Kontakt aufzunehmen mit der - eindringlichsten - Bitte, eine Dienstanweisung herauszugeben an die Bauhöfe, damit die Arbeiter umgehend die im Strassenverkehr umgekommenen Tiere protokollieren und dem DTSB oder den lokalen Tierschutzorganisationen melden.

Auch bitte ich im Namen meines spurlos verschwundenen Katers Toppy so wie auch der anderen spurlos verschwundenen/verschwindenden Haustiere (Katze/Hund), das Bundesinnenministerium, die Bevölkerung sachkundig zum Problem "Spurlos verschwundene Haustiere" aufzuklären - z.B. durch Pressemitteilungen in Tageszeitungen o.ä. (zumindest einmal im Jahr - da der Mensch bekanntlich schnell vergisst) - und dabei auch auf ihre Rechte und Pflichten hinzuweisen - laut Grundgesetz, ist unser Eigentum geschützt, und in diesem Falle sind es unsere Haustiere. Aber man muss auch unbedingt die Tierhalter an ihre Verantwortungspflicht gegenüber den in ihrer Obhut wohnenden Tieren erinnern , dass sie besser auf ihre Tiere zu achten haben!

Es muss das Hauptaugenmerk aller Bestrebungen sein, dem rätselhaften spurlosen Verschwinden ein Ende zu setzen. Deshalb sind Warnungen und Hinweise auf eventuelle Tierdiebstähle wichtig, damit Tierhalter Gegenmassnahmen ergreifen können, wie: gesicherten/beaufsichtigten Auslauf im Garten oder Gehege oder Wohnungshaltung; zumindest gehören Katze/Hund grundsätzlich in den Dämmerungsstunden - morgens/abends - und selbstverständlich nachts ins Haus.

Zu dieser Aufklärung der Bevölkerung gehört auch die Information, dass bei spurlosem Verschwinden von Katze/Hund (auch von nicht gekennzeichneten und registrierten Tieren, die trotz umfassenden Suchens nicht mehr aufgefunden werden können) unbedingt eine Straf- Anzeige gegen Unbekannt wegen Tier- Verlust und Verdacht des Tier-Diebstahls bei der Polizei und/oder Staatsanwaltschaft schriftlich oder mündlich zur Niederschrift erstattet wird, dass aber andererseits beim Wiederkommen des Tieres (auch die tot aufgefundenen) die Anzeige zurückgezogen wird.

Vielerorts organisieren sich immer mehr Menschen, deren Katzen/Hunde für immer spurlos verschwanden. Doch solange Politiker der Vermutung vom organisierten Diebstahl unserer Haustiere keinen Glauben schenken, solange viele große Tierschutzvereine sich auf die Seriosität der Tierversuchsanstalten berufen, solange die Polizei auch auf Grund von vermehrten Tier-Verlust/Diebstahl-Straf-Anzeigen und Hinweisen auf Beobachtungen keinen oder wenig Handlungsbedarf sieht, und solange es leider auch Katzen/Hundehalter gibt, denen das Verschwinden ihrer Tiere egal ist, haben wiederum die Menschen, denen das spurlose Verschwinden ihrer Tiere nicht egal ist, kaum ein Chance, das Verschwinden ihrer Tiere aufzuklären.



Anmerkung:


Ich weiss nicht, ob Sie nachvollziehen können, wie man sich fühlt, wenn man ein geliebtes Haustier auf unerklärliche Art und Weise plötzlich verliert. Für mich ist es eine grausame Erfahrung, zumal Toppy mein Lebensinhalt war und für mich einen hohen ideellen Wert besass.

Deshalb bitte ich Sie eindringlichst im Namen unserer aller verschwundenen/verschwindenden Tiere meine Anregungen/Vorschläge zu beherzigen und diese umgehend umzusetzen.

Denn ich halte diese Art der Information/Aufklärung nach meiner eigenen Erfahrung für dringend nötig. Wenn ich dies Informationen vom plötzlich spurlosen Verschwinden von Haustieren (Katzen/Hunde) und Warnhinweise auf den Frevel evtl. Haustierdiebstähle, die ich heute habe, schon vor längerer Zeit gehabt hätte, hätte ich meinen Kater Toppy vor einem ungewissen Schicksal bewahren können und er wäre heute noch da und mir wäre diese Ungewissheit, die tagtäglich nagt und an die Substanz geht, - dies ist an manchen Tagen (trotz der schon langen Zeit) nicht auszuhalten - erspart geblieben.


Auch würde ich gerne Ihre Meinung hören, wie Sie zu dieser Thematik stehen, und was man gegen das spurlose Verschwinden unserer Haustier eventuell untenehmen könnte.


Für Ihre Umsetzung meiner Bitten und Ihre Bemühungen der Beantwortung dieser meiner Fragen wäre ich Ihnen sehr verbunden, bedanke mich vorab für Ihre Hilfe im Namen meines verschwundenen Katers Toppy und aller verschwundenen/verschwindenden Tiere schon recht herzlich und verbleibe

Mit freundlichem Gruss


Ursula Nagel


Anlagen:

Pressemitteilung! Tierfänger sind mit einer hinterhältigen Masche unterwegs.
DTSB - Formular zu vermissten Haustieren
Katzen - Würgen








Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte des Antwortschreiben vom 08. April 2003 per eMail auf mein Schreiben vom 6. März 2003 vom Bundeskriminalamt (BKA)



Öffentlichkeitsarbeit (BKA) schrieb am 14. April 2003 per eMail: (Berechtigung zur Veröffentlichung 1:1 liegt vor).


Sehr geehrte Frau Nagel,

Sie haben sich mit Schreiben vom 06.03.2003 an das Bundesministerium des Innern und das Bundeskriminalamt gewandt und auf die Problematik der entwendeten bzw. abhanden gekommenen Haustiere hingewiesen.

Dem Bundeskriminalamt liegen über dieses Deliktsfeld keine Informationen vor.

Dies hängt mit der Organisation der deutschen Polizei zusammen. Polizeiarbeit ist laut Grundgesetz in erster Linie Sache der Länderpolizeien. Der Bund selbst verfügt nur in sehr begrenztem Umfang über eigene Ermittlungszuständigkeiten.
Da die genannten Zuständigkeiten für die Polizeibehörden bindend sind, bitte ich Sie, sich an die für Ihren Wohnsitz zuständige Polizeidienststelle zu wenden.

Da die Polizei nur bei Vorliegen entsprechender Anhaltspunkte dem Diebstahl von Haustieren nachgehen kann, ist es wichtig, sachdienliche Informationen zu sammeln. Bitte beachten Sie, dass es sich dabei um Tatsachen handeln muss und nicht um bloße Vermutungen.

Insgesamt schlage ich vor, sich an entsprechende Selbsthilfeorganisationen zu wenden, die die Handlungsmöglichkeiten der Öffentlichkeit erläutern und entsprechend verbreiten könnten.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

Sabine Hamm

Bundeskriminalamt - Öffentlichkeitsarbeit -
65173 Wiesbaden
Tel.: +49 611 55-12313
Fax: +49 611 55-45112


Zusammenfassung der wesentlichen Inhalte der Antwortschreiben auf mein Schreiben vom 6. März 2003 der Landeskriminalämter:


In keinem Land liegen signifikante Fallzahlen von Haustierdiebstählen vor, die den Verdacht auf organisierten Haustierdiebstahl rechtfertigen oder die insbesondere einen Hinweis auf Haustierdiebstähle im Zusammenhang mit Altkleidersammlungen geben.
Lediglich ein Landeskriminalamt erwähnt vereinzelte Hinweise, dass Personen überwiegend osteuropäischer Herkunft Tiere für in osteuropäischen Ländern tätige "Tierfellschmuggler" entwenden. Es wird aber auch auf häufige andere Ursachen des Verschwindens von Haustieren (Verkehrstod, Verlaufen,...) hingewiesen.

Zwei Landeskriminalämter verweisen auf das Erschiessen von Haustieren, die sich weiter als 300 m ausserhalb von befriedetem Besitztum aufhalten, durch Jäger. Dies ist aber nach dem Jagdgesetzt legitimiert. Die Jäger leiten die Zahlen der abgeschossenen Haustiere monatlich an den Jagdverband weiter.

Nahezu alle Antwortschreiben machen nachdrücklich darauf aufmerksam, dass die Polizei Ermittlungen nur tätigen darf, wenn tatsächliche, zureichende Anhaltspunkte für eine Straftat (Tierdiebstahl) vorliegen. Ermittlungstätigkeiten der Polizei sind also nur dann zulässig, wenn der Verdacht einer Straftat gegeben ist, wenn konkrete Anhaltspunkte für das Vorliegen eines Diebstahles sprechen.

Einige Landeskriminalämter sprechen ausdrücklich davon, dass sie Anzeigen zu Tierdiebstählen nicht bagatellisieren und dass die Polizei jeder Anzeige grundsätzliche Bedeutung beimisst.

Zwei Landeskriminalämter leiteten meinen Brief an ihre Polizeipräsidien oder an die örtlichen Dienststellen zu deren Information und Unterrichtung weiter.


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